Laufen ist nicht genug !
Laufen ist ganz wunderbar – aber leider nicht genug. Es stärkt die Grundlagenausdauer, es stärkt natürlich die Beinmuskulatur – aber leider ist das nicht genug.
Besonders bei sitzenden Berufen, die wenig “handwerkliches” tun, kommen die Rückenmuskeln und die Armmuskeln viel zu kurz, von der Dehnung wollen wir hier mal gar nicht reden.
Aus diesem Grund gibt es in vielen “Laufschulen” Rumpfübungen und Ähnliches.
Auch ich habe gemerkt, das mir besonders bei langen Läufen nach einiger Zeit die Rumpfstabilität fehlt und ich in der Hüfte abknicke. Auch die Dehnung des gesamten Körpers, vor allem aber der Beine fehlt bei mir komplett. Aus dem Grund habe ich vor 3 Jahren mit Crossfit begonnen (http://www.wozulaufschuhe.at/crossfit-die-ganzkoerperpflege/ ) Und nach einiger Zeit wieder aufgehört – nicht weil Crossfit schlecht ist.
Der Hauptgrund war, das bei Crossfit relativ viel mit der Langhantel gearbeitet wird – was mir wenig Spaß gemacht hat, weil die Bewegungen (auch wenn es nicht unbedingt so aussieht) sehr komplex sind und die Gefahr einer unsauberen Bewegung recht hoch ist – was Verletzungen begünstigt. Das beim Crossfit doch ein gewisser Gruppendruck herrscht, macht die Sache nicht unbedingt besser. Ich habe einfach gemerkt, das mir die Übungen zum Teil einfach nicht gut tun und schnelle Bewegungen mit Gewicht leicht mit Schmerzen enden.
Das die letzten beiden Jahre meine Aufmerksamkeit mehr meiner beruflichen Weiterentwicklung gegolten hat und weniger dem Sport, habe ich das Crossfit gelassen.
Jetzt sind die beruflichen Unklarheiten beseitigt, das Schiff ist wieder auf sicherem Fahrkurs und die Aufmerksamkeit wendet sich immer mehr zurück zum Laufen. Und beim Wolfgangseelauf im Oktober (über den ich gar nicht gebloggt habe – schändlich…) habe ich gemerkt, das die schwächelnde Rumpfstabilität und die fehlende Dehnung beim Laufen hinderlich sind – auch wenn sich die langjährige Beschäftigung mit Lauftechnik ausgezahlt hat und ich mit einem Lächeln ins Ziel gekommen bin
(Bevor wer fragt: nein, ich bin die 27 km nicht barfuß gelaufen, bei meinen FiveFingers hat sich 2 km vorm Ziel das Innenfutter gelöst, deswegen habe ich sie ausgezogen)
Nach diesem Learning hat mir Facebook mit zielgerichteter Werbung geholfen und ein Video der Sporthalle mehrfach in meine Timeline gespielt (nein, wir fragen uns jetzt nicht, woher Facebook das wußte…)
Irgendwie hat mich das Video angesprochen und ich habe mich näher mit der Webseite www.sporthalle.at beschäftigt. Klingt ein wenig nach Crossfit, aber aufgeteilt in 5 Trainingsbereiche, die einzeln gebucht werden können:
Conditioning
Das, was ich an Crossfit geliebt und gehasst habe Hier wirst Du fertig gemacht – mit eigenem Körpergewicht und vielen anderen Spielsachen. Vergleichbar mit dem WODs von Crossfit werden hier in Kleingruppen nach dem Aufwärmen diverse Übungen gemacht. Von Übungen mit dem eigenen Körper (Kniebeugen, Hampelmänner, meine geliebten Burpees, Planking usw), Schnurspringen, Schlitten und Seile, Medizinbälle bis hin zur Kettlebell. Immer unter sorgsamer Beobachtung und Korrektur der Trainer, immer mit motivierenden Sprüchen (Atmen nicht vergessen – und immer lächeln)
50 Minuten, die mich fertig machen – aber ohne den Druck von Crossfit.
Mobility
nicht nur einfache Dehnungsübungen und Ausrollen mit der Faszienrolle, sondern auch immer wieder nette Spielchen, die dem Körper die Beweglichkeit zurückbringen, die wir besonders auch zum Laufen brauchen – nicht so anstrengend wie Conditioning
MovNat
Die dritte Übungseinheit, die ich besuche – die Idee hier ist es, alle Bewegungen zu üben,die man braucht, wenn man in der Wildnis ausgesetzt wird. Mir gefallen diese Stunden fast am Besten – irgendwie eine Mischung aus Mobility und Conditioning inkl. all dem, was ich bei meinen Trailruns benötige. Z.b. wenn beim Lauf – so wie heute – plötzlich ein Baumstamm quer über den Weg liegt
Hier lernen wir in MovNat, wie wir optimal da drüber kommen, wie wir über Abgründe balancieren oder senkrechte Mauern hochlaufen können (gut, an dem arbeite ich noch)
Boxing
Gestern war ich das erste Mal in Boxing – natürlich gleich 90Minuten, man gönnt sich ja sonst nichts. Sehr hart. Nicht unbedingt wegen dem Boxen, sondern hier wird 90Minuten lang Gas gegeben. Und es ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch mental. Weil Du auf viele Dinge achten musst – Arme, Kopf, Beine, wie schlage ich, mit welcher Hand schlage ich, Hände oben lassen, danach zurück, aus der Hüfte schlagen, usw. Interessant auch, das hier mehr Mädchen als Buben im Training waren….
und zu guter Letzt
Strength
hier steckt alles drin, was mir bei Crossfit nicht gefallen hat – macht es einfach für mich, diese Dinge zu vermeiden. (Möchte nicht sagen, das die Übungen schlecht sind, mir sagen sie halt nicht zu)
Meine Erfahrungen
ich bin jetzt seit etwas mehr als 1 Monat dort – die erste Stunde ist eine kostenlose Probestunde.
Die Trainerinnen und Trainer, die ich bis jetzt erleben durfte, sind alle individuell und unterschiedlich – man merkt Ihnen an, wo ihre Stärken und ihre Freude liegt. Was mir die Sicherheit gibt zu wissen, was mich in dieser Stunde erwartet – so ist z.b. eine Conditioningstunde bei Christina doch anders als eine Coniditioningstunde bei Kathi – ohne jetzt sagen zu können, ob die eine besser oder schlechter ist. Beide sind super, aber halt unterschiedlich.
Die Räumlichkeiten sind hell, sauber und modern – Umkleideräume, Duschen und WC sind tadellos und super. Die Buchung erfolgt über eine App, in der ich den Stundenplan sehe, sehe, wer die Stunde abhält und wie viel Teilnehmer schon zugesagt haben. Wenn der Kurs voll ist, kann ich mich auf die Warteliste setzen lassen und bekomme die Benachrichtigung, wenn jemand absagt.
Ein Highlight habe ich im ersten Entwurf vergessen:
Du kannst hier problemlos barfuß trainieren. Du musst nicht, kannst aber. Und in jedem Kurs nutzen ein paar Teilnehmer diese Möglichkeit. Mir gefällt das natürlich sehr – auch weil gerade FiveFinger in der Trainingshalle nach 1-2 Trainings massiv anfangen zu riechen….
Überrascht hat mich die Parkplatzsituation – der 8. Bezirk ist jetzt nicht berühmt für seine freien Parkplätze, ich hatte bislang aber keine Probleme.
Die LowLights
hier gibt es wenig…
ich bin mir nicht ganz sicher, wie es mir ohne mein Crossfit-Wissen gegangen wäre. Dort gibt es Einführungskurse, die dir langsam und sehr genau die wichtigsten Übungen näherbringen – das gibt es hier nicht. D.h. du wirst quasi in die Probestunde hineingestoßen und machst mit. Natürlich werden die Übungen erklärt, natürlich schauen die Trainerinnen und Trainer auf Dich – wennst aber ein Pech hast und wie ich bei meiner Probestunde und alle anderen sich auskennen, kann die Erklärung schon zu kurz kommen… (und nein, es ist nicht selbstverständlich, das man weiß, wie man richtig Kniebeugen macht…)
D.h. wenn Du noch nie Crossfit oder Ähnliches gemacht hast – Frage, Frage, Frage…..
Zweites Lowlight ist (ähnlich wie bei Crossfit) der Preis. Es gibt 10er-Pakete (gut um testen zu können, ob dir das wirklich gefällt), 6 Monate und 12 Monate Unlimited Pakete. – um EUR 157,00 / Monat bzw. EUR 137,00 / Monat. Wenn Du 4 x die Woche gehst, sinds eh nur knappe EUR 9,00 / Stunde, trotzdem war ich über das Weihnachtsangebot froh (und zahle jetzt nur EUR 100,00 / Monat bei 12 Monatsbindung) Aber klar, mit einem FitInn kann man das Angebot natürlich in keinster Weise verbinden…)
Ende Jänner werde ich dann sehen, ob die 2 Monate schon eine Veränderung gebracht haben – da gehe ich die 60 km beim Burgenland Extrem an. Mit dem Wissen, das mein Trainingszustand noch nicht optimal ist….
Artikel mit 2 Absätzen aktualisiert – war gestern in Boxen und der Absatz über das Barfußtrainieren…