Auf den Spuren des Mozart 100– Fuschl-Fuschl
Beim Mozart 100 2018 war für mich ja, wie berichtet, in Fürberg Schluß. Was für mich bedeutet, das ich das Zwölferhorn nicht genießen konnte.
Aus Trainingsgründen und weil die Gegend einfach so schön ist, bin ich gestern die 40 km von Fuschl nach Fuschl gelaufen.
Bei der derzeit herrschenden Hitzewelle war der Samstag der perfekte Tag – bewölkt, Wind und nicht so heiß
Beim Start um 07:30 war es fast zu kühl, aber nach ein paar Meter war der Körper gut aufgewärmt. Die Strecke bis Fürberg war mir ja bekannt, trotzdem habe ich die Navigation meiner Fenix 5 verwendet. Bei den ersten Metern dann die Überraschung: Da hängen tatsächlich noch die Mozart 100 Hinweisschilder (Gleich vorweg: Es sind nur drei, die alle kurz nach Fuschl hängen… Danach haben mir aber die orangenen Farbmarkierungen trotzdem geholfen, nicht vom rechten Weg abzukommen)
Die erste Stunde war recht gemütlich zu laufen, 300 Höhenmeter und technisch recht locker, die Strecke durch das Wildmoos ist mir beim Lauf fast schöner vorgekommen, war aber auch jetzt ein Traum
Dann der Eibensee – ein kleiner, wunderschöner See, gut versteckt im Wald. Das Problem dort ist, das der Weg am See entlang voller Wurzeln ist, dh es ist sehr schwer, die Schönheit zu bewundern und dabei zu laufen …
Danach ein ein paar nette steile Anstiege
Zum Glück hatte ich meine Bedrock Sandalen an, und so wurden im Gras nur meine Zehen nass und keine Schuhe …
Dann ein gemütlicher Abstieg über eine Schotterstrasse mit wunderbaren Ausblick
Hier hatte ich beim Rennen meinen Laufkameraden ziehen lassen – mit den dünnen Challas war der Schotter zu grob, um die Füße laufen zu lassen. Und hier hat sich gezeigt, das die 14 mm der Bedrock perfekt für Downhills sind. Mühelos, schnell und fast ohne Kraft war der Abstieg bald zu Ende…
Was dann folgt ist für mich einer der mystischsten Laufstrecken die ich kenne – die Strecke bis zur Teufelsschlucht ist einfach zauberhaft
Zum Glück waren hier die Farbmarkierungen gut zu sehen, da nicht immer ein erkennbarer Weg vorhanden war
Als Höhepunkt am Ende dann die Teufelsschlucht
Beim Abstieg nach Winkl haben sich die Bedrock wieder voll bewährt. Die mit groben Bruchschotter befestigte Straße war mit den Chalas fast nicht laufbar, mit den Bedrocks kein Problem
Nach Winkl dann der Aufstieg am Schafsberg
An den Vergleichszeiten sieht man die mentale Stärke. Beim Mozart wußte ich, das das Rennen in Fürberg vorbei sein wird und der Aufstieg hat mir wirklich das letzte abverlangt und hat 2 Stunden gedauert.
Gestern bin ich – gut, mit weniger Kilometer in den Beinen – den Berg ohne Pause in 1:15 hochgestiegen.
Bei der kurzen Rast am Schafberg habe ich eine kleine Blase am linken Fersenriemen entdeckt, die mir beim Laufen nicht aufgefallen ist. Um späteren Problemen aus dem Weg zu gehen (etwas, was man beim Tauchen lernt: Kümmere dich um die kleinen Probleme, bevor sie große Probleme werden…) habe ich mir meine Zehensocken angezogen, die Teil der Notfallschuhe sind.
Auch wenn ich meiner Frau irgendwie recht geben muss (Geht gar nicht – Sandalen mit Socken!) wird das ab 25 km Lauf ab sofort die Standardausrüstung. Ein massiver Unterschied beim Laufen, wesentlich angenehmer.
Der Downhill vom Schafberg, der mir mit den Chalas echt schwer gefallen ist (sehr steinig und “unruhig”) war mit den Bedrocks wesentlich leichter. Der Weg benötigt zwar die volle Konzentration (was mich hin und wieder zu Pausen gezwungen hat, um den Kopf wieder frei zu bekommen) und unten habe ich ihn in den Beinen gespürt, bedeutet aber, das ich statt 1,5 Stunden nur 45 Minuten gebraucht habe.
Wie schon beim Rennen war der Falkenstein danach ein Klacks – quasi ein Hügerl…
Allerdings war dort nicht nur mein Trinkrucksack leer, sondern ich auch. Mittlerweile war es doch recht warm und Auf- und Abstieg waren recht fordernd. Also bin ich in St. Gilden im Strandbad eingekehrt und habe 30 Minuten Trinkpause mit 1 Liter gespritzen Apfelsaft und einem frisch gefüllten Trinkrucksack gemacht.
Danach fällt das Weiterlaufen schwer, erst nach einem knappen Kilometer war alles wieder warm.
Nun war noch der – mir unbekannte – Zwölferkogel zwischen mir und Fuschl. Auch hier wieder – wie am Schafberg – wurde auf unnötige Serpentinen verzichtet und der Aufstieg gerade den Berg mit Stiegen gebaut.
MItten drinnen dann aber gigantische Ausblicke
Nach den Stiegen geht eine steile, eher uninteressante Schotterstraße knappe 600 HM hinauf, Ablenkung bietet nur die kurze Angst beim Moment, wenn man unter der sehr alten Gondelbahn durchgeht und nicht sicher ist, ob die Gondel einem nicht auf den Kopf fällt
Oben dann eine richtig nette Alm mit mehreren Wirtshäusern – kurz war ich versucht, einzukehren, aber es war ja jetzt nicht mehr weit.
Allerdings war meine Fenix 5 nur noch bei knappen 10 % Akku – war vorauszusehen, da ich schon wußte, das bei Navigation die Uhr nur ca. 9 Stunden hält. Auch wenn es sich wahrscheinlich knapp ausgegangen wäre, wollte ich das Laden während des Laufens testen. Das Akkupack passt wunderbar in die Trinkflaschenhalterung, die Uhr habe ich am Brustgurt befestigt, damit war das Laden mit dem Kabel an der Unterseite kein Problem.
Der Weg nach Fuschl war recht problemlos zu Laufen – Vorsicht: Die Markierungen hier gehören NICHT zum Mozart, nicht verwirren lassen, wenn euch die immer mitten ins Gemüse schicken wollen …
Irgendwo kurz vor Fuschl läuft man noch ca. 2 Kilometer auf der Straße – mental nicht berauschend, für mich leichter, weil ich wußte, in Fuschl ist Schluß.
Werde ich sicher noch 1-2 x Laufen bis zum nächsten Mozart und auch die Strecke Fuschl-Salzburg steht am Plan. Die bin ich zwar schon 2 x gelaufen, aber seit dem wurde ja massiv an der Streckenführung optimiert…
Fazit 1:
Die Bedrock sind perfekt ! Das wird meine Schuhwahl 2019 – von Anfang an mit Zehensocken.
Auch wenn mir Bergauf die Chalas lieber sind, ist bergab und auf der Ebene bei diesem Lauf eine dickere Sohle einfach wichtig.
Fazit 2:
Ich bin massiv zu langsam ! Ich habe (ohne die Pause in St. Gilden) für die 43 km 9:19 gebraucht – die Zeit, die beim Mozart dafür veranschlagt ist, ist 8 Stunden.
Und nein, ich werde mich nicht drauf ausreden, das die Zeit in Bewegung eh nur 7:51 war. Weil die Pausen, die ich (zum Fotografieren, usw) gemacht habe, werde ich wahrscheinlich auch beim Rennen machen.
Aber die Erkenntnis, das ich zu wenig trainiert bin, ist ja nicht neu und war mir schon nach dem Rennen klar. Es gibt dafür auch schon eine Lösung – darüber aber mehr im nächsten Blogbeitrag.
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