Machen Stöcke schneller ?
Für den Mozart 100 habe ich mir ja Laufstöcke zugelegt – die grundsätzliche Intention dahinter war, die Beine auf den Bergstrecken damit zu entlasten (und 4.500 HM sind schon ein paar Bergstrecken )
Nachdem ich ja schon seit langem keinen Wert mehr auf Geschwindigkeit lege, hätte ich bis vor kurzem die obige Frage mit einem klaren “Is ma wurscht” beantwortet.
Seit gestern bin ich aber spürbar überrascht.
Zu Trainingszwecken stand wieder mal meine Lieblings-Trailstrecke in Wien am Programm, die Lainzer Tiergarten Runde (LTG)
21 km, ca. 600 HM, abwechslungsreich und schöne Trailstrecken. Und vor allem: Viele Steigungen. Ziel war diesmal, die Stöcke so oft wie möglich einzusetzen und auch die Unterstützung bei geringen Steigungen zu üben. (Mir ist schon klar, das bei der LTG Stöcke nicht unbedingt notwendig sind, aber zum Mozart sollte das Handling dann perfektioniert sein)
Die äußeren Bedingungen waren perfekt, blauer Himmel, fast eine Spur zu kalt und mittelmäßig gatschig… Schuhe waren selbstverständlich wieder meine Challas – so selbstverständlich, das ich keine Fotos davon gemacht habe
Laufen mit Stöcken
Das Handling der Stöcke passt mittlerweile ziemlich gut. Die zusammmen gefalteten Stöcke stecke ich in die Trinkflaschentasche vorne am Rucksack
Oben habe ich einen Spanngummi aus dem Bauhaus, die ich eigentlich fürs Tauchen gekauft habe, befestigt, damit lassen sich die Stöcke sehr schnell fixieren und wieder lösen.
Für die Spitzen muss ich noch ein Stofftascherl suchen, das meinen Rucksack vor Verschmutzung und Beschädigung schützt – auch hier habe ich schon Ideen.
Beim Laufen war ich erstaunt:
Bergauf ist eine spürbare Entlastung der Beine spürbar – in einem Ausmaß, der mich ernsthaft überrascht hat. Gleichzeitig habe ich für mich notiert, das ich in der Sporthalle noch ein wenig mehr Arme trainieren muss, da die muskuläre Belastung ziemlich groß ist. Der Puls wandert zwar deutlich aufwärts, die gefühlte Belastung allerdings nicht.
Bei den kleineren, sanfteren Steigungen habe ich mir am Anfang noch etwas schwer getan – durch mein ChiRunning hat sich der lockere Armswing im Takt der Beine so ins Hirn reingebrannt – mit Stecken Laufen bedeutet aber, das die Arme nur jeden zweiten Schritt unterstützen können. Mit der Zeit hat sich das dann eingespielt und bei einer meiner “Lieblingsabschnitte” – ziemlich gegen Ende gibts eine langgezogene relativ sanfte Steigung, normalerweise zu leicht zum gehen, aber zu steil zum Laufen, die ich diesmal relativ problemlos mit Hilfe der Stecken durchlaufen konnte.
Schon während dem Lauf habe ich überrascht meinen Körper beobachtet – nachdem ich die Strecke relativ gut kenne, weiß ich, wie ich mich auf den einzelnen Streckenteile fühle. Und diesmal war es anders – die Anstrengung war massiv geringer, das Erschöpfungsgefühl weniger.
Die Auswertung auf Garmin
Erstaunt hat mich dann die Analyse auf Garmin. Ich habe 13 Läufe auf der LTG Strecke protokolliert. Meine schnellste Zeit war 2:35 (Mai 2017, hier haben mich 2 Kollegen ziemlich mitgezogen), die langsamste war im November 2017 mit 3:22
Der Lauf gestern war mit 2:39 damit einer der schnellsten, die ich auf der Strecke gelaufen bin und gleichzeitig gefühlt der am wenigsten anstrengendste.
Fazit
Trotz der teilweise erstaunten Blicke der entgegenkommenden Läufer werden die Stecken ihren Platz im Rucksack fix beibehalten – auch auf der LTG Strecke… Und seis nur, um beim Laufen auch die Arme zu trainieren….
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