Meine Erfahrungen mit der Garmin Fenix 3

Meine Erfahrungen mit der Garmin Fenix 3

Nach 278 km, 5.856 Höhenmeter und 10 Wochen kann ich nun beruhigt einen Erfahrungbericht mit der Garmin Fenix 3 posten. (Beitrag aktualisiert im Februar 2016 mit neuen Erkenntnissen – in Kursiv)

Die technische Beschreibung schenke ich mir – die Features sind ausführlich bei Garmin und bei Dr. Rainmaker und anderen Blogs beschrieben – mir geht es hier um meine Erfahrungen mit der Uhr.

Hier übrigens noch ein paar Tipps für Fenix 3 Besitzer: http://www.wozulaufschuhe.at/gpx-tracks-in-fenix-3-importieren-und-andere-tipps/

 

Ich gebs ja zu, einer der wesentlichen Entscheidungspunkte für den Kauf war das Aussehen:

fēnix® 3

Die Uhr ist einfach die schönste Laufuhr am Markt.

 

Technisch gibt es einige Uhren, die vergleichbar sind – von Suunto oder Polar – aber keine mit so einem schönen Display Zwinkerndes Smiley

 

Aber das rechtfertig natürlich nicht die Investition von EUR 400,00 – besonders, wenn der letzte Laufuhrkauf erst im September 2014 war und die Fenix 3 alles kann, was die Forerunner 620 auch konnte.

 

Was waren – neben dem Aussehen – die Punkte, die für mich den Kauf gerechtfertigt haben (bzw. den Wunsch – schlussendlich war es ja eine Spende):

  • Navigation
    Nachdem ich viel auf unbekannten Strecken beim Laufen und Mountainbiken unterwegs bin, war die Möglichkeit, Routen auf de Uhr zu speichern etwas, was mir bei der Forerunner 620 gefehlt hat
  • lange Akkudauer
    Nachdem meine Läufe immer länger werden, brauche ich eine Uhr, die mehr Saft als ich habe. Die Fenix 3 hat einen Ultra-Trac Modus, der das locker schafft – sogar den Wien Rundumadum mit 130 km.
  • Aktivitätsmonitor
    In meinem neuen Job bewege ich mich massiv weniger als früher. die Fenix 3 zählt nicht nur meine Schritte und motiviert mich, sondern vibriert auch, wenn ich 1 Stunde ruhig vorm Computer sitze.
    Nachdem ich lange mit einem Fitnessband geliebäugelt habe, spare ich mir nun diesen Kauf

 

Wie geht es mir nun nach den 10 Wochen ?

 

Fenix 3 als Laufuhr

 

Hier gibt es nur Gutes zu berichten. Ob Puls (nein, keine Handgelenksmessung, nur mit Brustgurt), Pace, Strecke, Trainingspläne, variablen Anzeigen, alles was das Herz begehrt.

Auch die Laufeffizienz wird gemessen – d.h. ich sehe meine Schritte / Minute (sollten zwischen 170 und 180 liegen), meine vertikale Bewegung und meine Schrittlänge. Für mein ChiRunning wichtig: Es gibt sogar ein eingebautes Metronom…

Besonders gefällt mir, das die Anzeigen während einer Sporteinheit konfiguriert werden können – keine Selbstverständlichkeit. Und konfigurieren kann ich viele – pro Sportart kann ich bis zu 10 Seiten zu je max. 4 Felder anzeigen – viel mehr als genug.

Als Laufbegleiter ist mir nichts aufgefallen, was mir irgendwie gefehlt hätte.

 

Fenix 3 und GPS

Hier gehen die Meinungen im Internet ja hoch – das GPS ist schlecht, ungenau, dauert lange usw. Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, bin aber zu wenig fixiert darauf, um echte Tests auf cm genau durchzuführen. Das GPS Signal ist schnell da, zeigt mir die Strecke während dem Laufen und Radln perfekt an, die Geschwindigkeit und Strecke passt in etwa mit Runtastic überein

 

Runtastic-Aufzeichnung vom Großglockner Berglauf:

image

 

Garmin Connect vom gleichen Lauf:

image

 

Lt. Rennen ist die Strecke knapp 13 km und 1.494 HM, die Garminaufzeichnung von der Webseite ist 13,07 km und 1.536 HM…

Ganz ehrlich – die Differenz ist mir ziemlich powidl…

 

Fenix 3 und Navigation

Die Navigationsfunktion ist großartig. Ich kann zwar keine Karten auf die Uhr laden, sondern nur den Track, in der Praxis reicht das aber völlig. Beim Laufen erspare ich mir das Rauskramen des Handys völlig, beim Mountainbiken ist es das Beste, das ich je gehabt habe.

Zusammen mit meiner Halterung am Lenker ist die Navigation perfekt:

Die Halterung ist ein einfaches Gummiding um knapp 12 EUR:

Garmin Fahrradhalterung universal für Forerunner / FR / Foretrex / Approach S1, 010-11029-00, schwarz

und schaut so aus:

WP_20150712_001

 

 

Die Uhr vibriert auch, wenn man vom rechten Pfad abkommt und zeigt sich wieder zufrieden, wenn die Strecke wieder stimmt. Auch sehe ich, wie lange es noch bis zum Ziel ist usw.

In der Praxis reicht der Pfad völlig, bei Abzweigungen erkenne ich in der Regel sofort wo ich lang muss, oder spätestens nach ein paar Metern, wenn ich auf dem falschen Weg bin.

Kritik: Das Einspielen von GPX Dateien ist sehr unprofessionell gelöst (oder ich bin zu Blöd dafür). Ich kann auf Garmin Connect (dem meiner Meinung nach sehr guten Webinterface von Garmin) zwar Strecken erstellen, dort aber – im Gegensatz zu Runtastic – keine GPX Dateien importieren Trauriges Smiley Dafür brauche ich eine extra Applikation – BaseCamp – die nur am PC rennt. Dort kann ich PX importieren und dann auf die – per Kabel angesteckte Uhr – importieren. Gefällt mir nicht. Wer einen einfacheren Weg kennt – bitte sagen !

Hier hat der Blogbeitrag schon Ergebnisse gezeigt – man kann Tracks direkt in die Uhr einspielen – zu finden in den Kommentare bzw. hier

Wunsch: Sowohl fürs Mountainbiken als auch für meine Trailläufe würde ich mir ein Höhenprofil der Strecke auf der Uhr wünschen – inkl. Anzeige, was ich schon geschafft habe und was noch kommt…

 

Garmin Connect

Die Weboberfläche von Garmin.

image

Gefällt mir an sich sehr gut, gut konfigurierbar, bessere Übersicht als Runtastic. Nur die Einbindung sozialer Netzwerke ist schlechter, stört mich aber nicht.

War für mich ein Mitgrund, bei Garmin zu bleiben.

LOB: Was mir extrem gut gefällt ist, das die Fenix – wie schon die ForeRunner – auf Knopfdruck via WLAN die Laufdaten ins Web spielt. Sehr praktisch, kein Kabel mehr suchen, heimkommen (oder Unterwegs übers Handy) und schon stehts am Web.

 

Fenix 3 als Activity-Tracker

Keiner wird EUR 400,00 für einen Activity-Tracker ausgeben. Nachdem die Uhr aber auch im Alltag als schöne Armbanduhr (mit analogen Zeigern Zwinkerndes Smiley ) getragen werden kann, gibts den Activity-Tracker quasi gratis dazu. Auch das Schlaf-Tracking – das ich nach ein paar Versuchen allerdings nicht mehr nutz, weil ich die Uhr in der Nacht abnehme. Die Schritt-Anzahl pro Tag beobachte ich allerdings schon und alleine diese Anzeige motiviert mich zu mehr Bewegung – Stiegen statt Aufzug oder Rolltreppe, mehr gehen. Ich schaffe allerdings im normalen Alltag (Aufstehen, Frühstücken, Arbeiten, Heimkommen, Einkaufen, Kochen, Essen, Schlafen) kaum mehr als 5.000 Schritte – nur mit Laufen oder auch nur Spazierengehen komme ich auf die geforderten 7.000 – 8.000 Schritte.

Lustig war der Tag vom Mozart 100 – hier waren es 65.575 Schritte an einem Tag …..

Auch die Erinnerung, das ich mich bewegen soll, hilft mir – auch wenn ich sie leider nicht immer befolgen kann.

Kritik: Leider stammen einige Schritte vom Autofahren. Die Fenix 3 zählt bei Autobahnkilometer Schritte … Auf der Strecke Wien – Linz ca. 2.500 Schritte. Machen andere Activity-Tracker angeblich nicht. In der Stadt bleibt die Uhr auch ruhig….

Lob: Die Uhr mag nicht perfekt gewesen sein beim Kauf – aber eins muss man Garmin lassen: Die haben ein sehr aktives Updatemanagement. Der oben beschriebene Fehler ist bereits behoben !

 

Akkulaufzeit

Die Batterielebensdauer der Fenix 3 ist sehr gut – im “normalen” Leben lade ich die Uhr ca. 1 x in der Woche, die 7,5 Stunden beim Mozart 100 hat die Uhr – ohne UltraTrac Modus – ohne Probleme geschafft. Angeblich hält der Akku im Normalen Modus ca. 12 Stunden bei Sportaufzeichnungen.

Den UltraTrac Modus habe ich einmal getestet, hier wird das GPS gefühlt alle 30 sec. für 10 sec. eingeschalten – genaue Werte habe ich nicht mitgestoppt, hat aber gut ausgeschaut…

 

Sonstiges

Was mir sonst noch gefällt:

Die Updatepolitik von Garmin: Es kommen regelmässig (1-3 x pro Monat) Updates, die die Uhr über WLAN automatisch runterlädt und installiert. Hier werden immer wieder Fehler behoben und neue Features implementiert. Böse Zungen sagen, die Uhr reift beim Kunden, ich bin froh, das Fehler gefixt werden.

Die “Apps” auf der Uhr: Es gibt bei Garmin einen App-Shop wo ich mir neue Skins (wie meine analogen Zeiger) oder Apps (Herzfrequenzmonitor, CrossFit Apps, usw.) auf die Uhr laden kann. Mal sehen, was hier noch alles kommt – grundsätzlich bietet diese Methode viel Raum für Erweiterungen

 

Fazit

Seit langem trage ich wieder Uhr im Alltag und sie gefällt mir immer noch. Von den Funktionen kann die Uhr alles was ich brauche und mir wünsche.

Wer allerdings selten auf unbekannten Strecken unterwegs ist, keine Ultra-Läufe macht und keine Activity-Tracker braucht, ist mir der ForeRunner Serie sicher auch gut bedient. Ob die Fenix jetzt besser als die Suunto ist, kann ich nicht sagen – schöner ist sie auf jeden Fall….

24 Kommentare zu „Meine Erfahrungen mit der Garmin Fenix 3

  1. Hallo Zusammen

    Habe nun auch so eine Uhr. Die verschiedenen Aktivitäts-Apps lassen ja eine Unmenge von Einstellungen zu (Trainingsseiten, Alarme, Auto-Abfahren, GPS, Runden,……..)

    –> Kann man diese Einstellungen zu den einzelnen Sportarten irgendwie „bequemer“ einstellen als auf der Uhr selber? Gerne würde ich das z.B. am Telefon (iPhone) oder am PC machen. Gibt es da eine Möglichkeit?

    Besten Dank für eine Antwort.

    Gruss Stefan

  2. Hallo. Warum macht ihr denn so eine „Hype“ daraus wie die gpx Dateien auf die Uhr geladen werden ? Das geht doch mit Basecamp super.

  3. Hallo,

    Ich hätte mal ein Frage zu der Garmin Fenix 3 , ist es möglich sich am Pc Trainingspläne zusammenzustellen und diese dann auf die Uhr spielen?

  4. Hallo,
    hier eine kleine Ergänzung zu Deinem Bericht über die Fenix3.
    Ultratrac kann man echt nicht gebrauchen. Die Abweichungen liegen bei rund 25%.
    Wenn ich einen Ultra laufe und auf eine lange Akkulaufzeit angewiesen bin kamn ich auch ne Stoppuhr nehmen.
    Beispiel 100 Meilenlauf in Berlin. 160km Abweichung 25% = Fenix zeigt erst 120km an mit entsprechenden rottigen Kilometerzeiten.

    • Danke für deine Ergänzung. Momentan noch nicht ganz mein Problem, da bei mir die menschliche Batterie vorher aufgibt 😉

      Eine mögliche Alternative ist, die Uhr während des Laufes aufzuladen mit einem Batteriepack, dann geht’s sich sicher aus…

  5. Hallo Christian!

    Länger nichts mehr von dir gehört, lese aber immer wieder gerne deine Berichte.
    Ich habe die Fenix 3 nun ebenfalls seit ca. 3-4 Monaten im fast täglichen Einsatz. Alles bestens, kann die Abweichungen laut Usern in Dr. Google nicht nachvollziehen. Abgesehen von einer einzigen GPX Datei (der Three Peaks Challenge), gibt es eigentlich nichts Einfacheres, als die Fenix 3.

    Unter Windows muss man in den Ordneroptionen alle Ordner einblenden (unter AMC,s iehe: http://www.giga.de/downloads/os-x-10.9/tipps/mac-versteckte-dateien-anzeigen-so-gehts/)

    Wenn man dann die Fenix 3 an den PC anschließt und als USB Device darauf zugreift, gibt es einen versteckten Ordner NEWSFILE.

    GPX Datei via Drag and Drop in den Ordner ziehen. Fenix 3 vom Kabel nehmen, kurz warten. Es erscheint „Aktualisieren“ am Display und danach findet man den Track unter „Strecken“ auf der Uhr und kann die Navigation starten.

    Siehe auch: https://forum.garmin.de/showthread.php?50009-Track-als-GPX-auf-Fenix-3-kopieren

    Viel Spaß weiterhin damit.

    lg
    Martin Zach

  6. Hallo Christian

    Super Bericht, ich hätte nur eine Frage dazu.

    Kann man die Uhr auch während des Betriebes/Laufen aufladen?

    Danke
    Gerald

    • Hallo Gerald!

      Ja, kann man definitiv und habe ich aktuell beim Großglockner Ultratrail so gemacht, damit ich die 110km mit der Uhr im Normalmodus und nicht im Ultratrac Modus durchlaufen konnte. Man muss dazu allerdings in den Einstellungen – System – USB-Modus – Garmin einstellen und nicht Massenspeicher. Schließt man einen Akkupack an, wählt man bei Massenspeicher „Nein“ und schon ladet die Uhr während der Einheit weiter. Siehe auch: http://www.navigation-professionell.de/garmin-fenix-setup-einstellungen/ (Suchwort USB-Modus)

      lg
      Martin

  7. GPX einspielen am besten in Basecamp. Aber bitte den Unterschied zwischen Track und Route beachten. Beide kommen als GPX daher und nur eine ist routingfähig.

    • Hi Tom,
      die Methode über BaseCamp kenne ich eh und hab sie auch im Artikel beschrieben. Finde ich nur trotzdem blöd – alles geht über ein Webinterface und nur zum Hochladen brauche ich eine App… Und auch BaseCamp ist jetzt nicht das Gelbe vom Ei – irgendwie wirkt die App sehr „Retro“ auf mich…. Aber vielleicht bin ich auch nur zu blöd dafür 😉

      • Das „Webinterface“ Garmin Connect habe ich noch nie benutzt. Garmin hat den großen Vorteil das man alles Offline machen kann. Das ist für mich der größte Mehrwert gegenüber den anderen Herstellern.

        Suunto und Epson gehen leider genau den anderen Weg. Gerade die Suunto ist furchtbar, weil man da keinerlei Einstellungen an der Uhr vornehmen kann ohne online zu sein. Nicht mal Intervalle kann man da an der Uhr einstellen.

        • Ah – interessant. Das ist das Spannende für mich in solchen Diskussionen, das gewisse Features von dem einen als Super und von anderen als Schlecht empfunden werden und beide recht haben 😉

          Ich arbeite mit unterschiedlichen Geräten – ich habe einen Laptop, ein Tablet und ein Phone und will eigentlich alles auf allen 3 Geräten machen können – da ist ein Webinterface halt optimal.
          Aber ich schätze auch sehr, das ich die Uhr komplett ohne PC und Internet einstellen kann (naja, nahezu komplett) weil im Ausland nicht immer Internet da ist… Da wäre Suunto für mich auch ein Ausschließungsgrund…

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